BERGISCHE WIRTSCHAFT

IHK WUPPERTAL REMSCHEID SOLINGEN

 

„Wir beide haben uns vor 15 Jahren im Angestelltenverhältnis kennengelernt“, erzählt Simon Ante, der Kommunikationsdesign studiert hat und für Design und Konzeption zuständig ist. Gemeinsam mit Christian Staehely, 3D-Spezialist und Projektmanager, entstand die Idee, sich in diesem Bereich selbständig zu machen, um eigene Ideen umsetzen zu können.

Die schwierige Zeit der Pandemie hatte sie dabei in keiner Weise abgeschreckt; im Gegenteil: „So viele Messegesellschaften, Agenturen und andere Unternehmen gingen in diesen Monaten in die Insolvenz. Wir haben uns überlegt, was nach der Pandemie kommen wird, wie wir schon jetzt die Zeit danach sinnvoll planen können“, erzählt Christian Staehely. Schließlich brauchen gerade mittelständische Unternehmen Messestände, um sichtbar zu sein. „Deshalb haben wir frühzeitig damit begonnen, Konzepte auszuarbeiten.“

Ohne Handschlag kein Deal

Sobald der Startschuss für Messen fallen würde, wäre die Präsenz ungeheuer wichtig. Die Konkurrenz würde analysieren, wer mit welchem Produkt, mit welcher Dienstleistung vertreten ist. Wer nicht teilnehmen würde, könnte ja insolvent sein, nicht innovativ gearbeitet haben. So die Vor-Analyse. „Als die Messen wieder zögerlich öffneten, konnten wir mit unseren Messestand-Konzepten sofort durchstarten“, sagen die beiden Agenturinhaber. Konzepte für die ersten Hybridformate standen, die auch funktionierten. Doch letztlich zählt der Handschlag. „Ohne ein persönliches Gespräch gibt es oft keinen Deal“, beschreibt Simon Ante die Wichtigkeit von Verkaufsgesprächen auf Messen gerade für mittelständische Unternehmen.

Die Kunden sind ganz unterschiedlich – das kleine Start-up-Unternehmen verlässt sich genauso auf den Fullservice von Ante + Staehely wie Aktiengesellschaften und mittelständische Unternehmen. Die Arbeitsweise ist dabei zunächst immer gleich: Jedes Unternehmen hat seinen Brand, sein Corporate Design. Es findet sich auf Visitenkarten oder Firmenschildern – aber oft nicht korrekt umgesetzt auf Messen: „Unsere Aufgabe ist es, das jeweilige Corporate Design in den Raum zu transferieren“, erläutert Simon Ante. „Wir wollen die Botschaft, die ein Unternehmen hat, auf nationalen und internationalen Messen und Events inszenieren.“ Es geht also um temporäre Architektur, um gelebtes Grafikdesign und Handwerk, das im Raum in Szene gesetzt wird.

Konzept in 3D-Inszenierung

Wer auf einer Messe ausstellen möchte, setzt sich zunächst mit den beiden Geschäftsführern zusammen. Bei diesem Briefing werden Budget festgelegt, Standfläche und natürlich das Produkt, die Dienstleistung, die präsentiert werden soll. Außerdem gilt es herauszuarbeiten, wodurch sich dieser Betrieb von der Konkurrenz abhebt. Das Alleinstellungsmerkmal soll häufig auf der Messe hervorgehoben werden. „Wir entwickeln aus all diesen Überlegungen ein Konzept, das wir dem Kunden in Form von 3D-Visualisierungen vorab präsentieren.“ Dabei verlassen sich die beiden Geschäftsführer nicht nur auf ihre mehr als 20-jährige Berufserfahrung, sondern auch auf viele Netzwerker, mit denen sie zusammenarbeiten – vom Messebauer bis hin zu Dienstleistern aus der Eventbranche. Denn auch diese plant das Büro deutschlandweit.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei allem eine wichtige Rolle: So werden zum Beispiel Grafiken aus Stoffen hergestellt, so dass sie mehrfach verwendet werden können. Das Mobiliar wird angemietet. Ganz bewusst haben sich die zwei Geschäftsführer übrigens für den Standort Wuppertal entschieden: Er liegt sehr zentral mit guten Autobahn-Anbindungen mitten zwischen Großstädten. „Heimatliebe – wir sind überzeugt, mit unserem Standort das altehrwürdige Messe-und-Event-Agentur-Mekka in Wuppertal wieder aufleben zu lassen“. sagt Simon Ante.

Trotz ihres Erfolgs bereits jetzt haben die beiden noch einen ganz besonderen Traum: „Wir würden gern mal einen Messeauftritt für uns selbst auf der Euroshop in Düsseldorf umsetzen.“ Vermutlich wird ihnen auch das gelingen, denn:
„Wir lieben einfach das, was wir tun.“

 

Text: Eva Rüther
Fotos: Malte Reiter

zum  Artikel in der „Bergische Wirtschaft“